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Mobbing: Der Ratgeber für Betroffene und ihre Interessenvertretung
(Broschiert) )
von Axel Esser/Martin Wolmerath


Mobbing ist an vielen Arbeitsplätzen zu beobachten. Vorgesetzte und Kollegen versuchen, Konflikte mittels Schikane und Ausgrenzung auf Kosten anderer zu „lösen". Die Folgen sind schwerwiegend: Für die Betroffenen reichen sie vom Verlust des Arbeitsplatzes über Klinikaufenthalte bis hin zum Suizid. Arbeitgeber sind mit einem schlechten Betriebsklima, hohen Ausfallzeiten und schlechten Arbeitsergebnissen konfrontiert. Die betriebliche Interessenvertretung ist oft unsicher, wie sie auf Mobbing reagieren soll.

Die Autoren - seit über zehn Jahren mit der Mobbingthematik in der deutschen Arbeitswelt befasst - zeigen rechtliche und außerrechtliche Handlungsmöglichkeiten auf. Ziel ist es, dem Mobbing am Arbeitsplatz vorzubeugen und Mobbingkonflikte nachhaltig zu bewältigen. Betroffene, Betriebs- und Personalräte erhalten Empfehlungen an die Hand, die auch in aussichtslos erscheinenden Fällen ein schrittweises Vorgehen zu konstruktiven Lösungen ermöglichen.

Heinz Leymann hat vor mehr als zehn Jahren einen Begriff geprägt, der mancherorts zunächst belächelt und schlicht als Modewort abgetan wurde - von »Mobbing« war die Rede. Seitdem ist vieles geschehen. Niemand stellt die Existenz dieses Phänomens mehr in Abrede. Allenfalls wird geleugnet, dass es entsprechende Probleme im eigenen Betrieb oder der eigenen Dienststelle gibt.

Der Mobbing-Problematik haben sich Esser und Wolmerath bereits zu einer Zeit angenommen, als sie zwar von Arbeitspsychologen schon diskutiert, unter Juristen aber noch unentdecktes Territorium war. Nach einer Reihe von Seminaren zu Mobbing wurde Anfang 1997 die erste Auflage des vorliegenden Ratgebers veröffentlicht. Nach gut acht Jahren liegt er nunmehr bereits in der sechsten Auflage vor - ein ganz ungewöhnlicher Erfolg. In dieser Zeit haben die Autoren ihr Werk weiterentwickelt, neue Erkenntnisse eingearbeitet und vor allen Dingen die immer reichhaltiger werdende Rechtsprechung berücksichtigt. Auch die verwendeten Begrifflichkeiten haben mittlerweile schärfere Konturen erhalten.

Der Ratgeber enthält eine Fülle von Ratschlägen und praktischen Tipps, wie man in weniger schlimmen Fällen durch Gespräche und andere außerrechtliche Mittel eine Lösung finden kann. Aber auch für Situationen, in denen der Rückgriff auf geltendes Recht und vielleicht auch eine gerichtliche Auseinandersetzung unvermeidbar sind, bekommt der Leser umfassende Informationen, die in leicht zugänglicher Form präsentiert sind.

Das Werk wendet sich in gleicher Weise an Mobbing-Betroffene wie an betriebliche Akteure, die sich entweder mit einem akuten Konflikt beschäftigen müssen oder die präventiv gegen das Entstehen solcher Situationen vorgehen wollen.

Besonderes Interesse verdient die Musterbetriebs- bzw. Musterdienstvereinbarung. Diese orientiert sich an dem scheinbar so simplen Grundsatz: »Vorbeugen ist besser als heilen« und enthält zahlreiche Anregungen, wie die betriebliche Interessenvertretung unerträgliche Umgangsformen am Arbeitsplatz erfolgreich bekämpfen, insbesondere aber dafür sorgen kann, dass die Beschäftigten von Derartigem auch in Zukunft verschont bleiben. Da die Verhältnisse von Betrieb zu Betrieb und von Dienststelle zu Dienststelle unterschiedlich sind, werden keine Einheitsformulierungen, sondern flexible Bausteine angeboten, die sich je nach den konkreten Verhältnissen in unterschiedlicher Form einsetzen lassen.

Esser und Wolmerath geben den Betriebs- und Personalräten mit ihrem Buch die nötigen Instrumente an die Hand, mit denen diese erfolgreich und mit Augenmaß gegen Mobbing am Arbeitsplatz vorgehen können.
Auch der sechsten Auflage dieses Standardwerks ist eine weite Verbreitung zu wünschen.

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